Sonntag, 30. Dezember 2007
Jetzt steht der Tannenbaum fast eine Woche, und es ist noch keine Kugel zu Bruch gegangen. Allerdings hat Merlin mit seiner Rute bereits einige Krippenfiguren vom extra wegen ihm erhöhten Tisch gewedelt. Wenn er am Wohnzimmertisch vorbeigeht, und die Kerzen darauf brennen, halten wir ganz schnell seine Rute nach unten. Schließlich wollen wir nicht, daß er seine Haare in Brand setzt. Ein kupierter Bobtail hat schon einiges für sich, aber nur in der Weihnachtszeit! Vielleicht hätte man den wedelnden Bobtail auch so erziehen können, daß er n i e um den Tisch herummarschiert. Merlin war heute ein ganz Lieber! Wir haben während unseres Regenspazierganges zwei großsprecherische Hunde getroffen. Beide wollten unseren Merlin anmachen. Aber keine Chance. Den einen hat er nicht beachtet, war wohl unter seiner Würde, bei dem anderen senkte er behutsam seinen Blick, der hatte wohl etwas mehr zu sagen. Lena ging an allen Hunden vorbei. Sie findet die meisten sowieso total doof und möchte sich nicht mit irgendeinem Pöbel abgeben. Seit heute wird auch schon verstärkt Silvesterfeuerwerk abgefeuert. Merlin stört das gar nicht, Lena dagegen hegt die Befürchtung, daß die ganze Knallerei mit einem Gewitter zu tun hat und sie am besten auf der Couch aufgehoben ist. Das wird morgen abend etwas schwierig für sie, da alle Plätze belegt sind. Da werde ich die beiden wieder , wie im letzten Jahr, mit einem dicken Kauknochen ins Schlafzimmer schicken, bis der schlimmste Krach vorbei ist.
Mittwoch, 19. Dezember 2007
Da habe ich ja etwas angefangen! Wenn ich jetzt auf unserer Übungsstrecke an einer Bank vorbeigehe und nicht das Kommando "herum" gebe, weil ich die Bank übersehen , oder ganz einfach nicht mehr an unser Spiel gedacht habe, rennt Merlin schnell um die Bank und kommt zu mir und starrt mich auffordernd an. Wenn ich es dann immer noch nicht begriffen habe, rennt er noch eine Runde und kommt dann zu mir, um seine Belohnung einzufordern. Lena sitzt in diesem Moment dann schon neben mir und schaut mich streng an, damit ich auch nicht vegesse, daß sie zwar nichts getan hat, aber als erste ein Leckerchen zu bekommen hat. Ich komme mir sehr gut abgerichtet vor. Von jetzt an werde ich mit geschlossenen Augen an den Bänken vorbei gehen, damit ich die empörten Augen meiner Hunde nicht sehen muß.
Dienstag, 11. Dezember 2007
Gestern hat Emmas Frauchen einen schönen großen Reißzahn von Emma gefunden. Der Rest steckte noch im Kiefer. Also hin zu unserem Tierarzt. Heute war dann OP Termin. Leider hat sich bei der Behandlung herausgestellt, daß Emma unter Forl leidet. Eigentlich eine sehr schmerzhafte Katzenkrankheit, bei der die Zähne sich von untern entzünden und dann verknöchern.Aber das hat Emma Mops nicht daran gehindert, als Hund auch so etwas zu bekommen. Ihr mußten noch zwei weitere Zähne gezogen werden. Zwei andere fehlten bereits. Als ich sie abholen mußte, waren ihre Beine noch wie Wackelpudding, aber sie wollte unbedingt mit nach Hause, unter gar keinen Umständen bei "diesem" Tierarzt bleiben. Nach mehreren Spagatschritten und eingelegten Rittbergern, habe ich sie auf dem Arm zum Auto gebracht. Nun schläft sie warm eingewickelt auf dem Sessel.Merlin hält großen Abstand zu ihr. Er hat nur kurz an ihrem Halsband und an der Leine gerochen und sich dann sofort im großen Bogen von ihr entfernt. Ich glaube, daß er den Geruch nach Tierdoktor noch gut in Erinnerung hat.
Mittwoch, 5. Dezember 2007
Gestern habe ich Emma vermißt. Im Keller habe ich sie wiedergefunden. Sie hatte das Gitter, welches die Mülltüten abgrenzt, beiseite geschoben, den gelben Sack zerfetzt, und den Inhalt überall im Keller verteilt. Vorher hat sie alles ausgeschleckt! Merlin, der natürlich bei solch wichtigen Sachen gleich angelaufen kam, um mitzumischen, und Emma wurden sofort vom Tatort gewiesen. Um meine Nerven zu beruhigen, habe ich danach gebügelt. Es wäre besser gewesen, den Mops nicht mehr alleine zu lassen. Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, fiel mir auf, daß der Deckel der Keksdose verschoben war. Der Inhalt, Kokosmakronen und Vanillekipferln, hatten sich um die Hälfte reduziert. Der Mops lag selig schlummernd mit rundem Bauch auf der Couch. Von schlechtem Gewissen keine Spur. Emma hat alles gut vertragen, ihr ist noch nicht einmal zur Strafe übel geworden. Nur wir stehen jetzt wieder ohne Weihnachtsplätzchen da. Vielleicht versorgt uns ja Emmas Frauchen mit Selbstgebackenem????
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