War das ein schöner Abend für Lena! Herrchen hatte das Abendleckerchen verteilt und dabei den Deckel der Pansenstangentonne nicht fest genug zugedrückt. Während ich in der Küche beschäftigt war, um einen zersplitterten Teller aufzusammeln und Herrchen telefonierte, nutzte Lena die Gunst der Stunde und bediente sich eilig. Merlin bekam zu seinem Leidwesen davon nichts mit, da er mir neugierig beim Staubsaugen zusah. Da Lena sonst auch immer in der Nähe ist, habe ich mich auf die Suche nach ihr gemacht. Im Keller fand ich sie dann, vor ihr lagen 3 angebissene Stangen, zwei hinter ihr und die größte guckte aus ihrem Maul heraus. Auf Grund ihres Alters hatte ich Nachsicht mit ihr. Sie konnte ihr Diebesgut behalten, ein angebissenes Stückchen bekam Merlin, der endlich auch Geruch aufgenommen hatte und vor lauter Eile die Treppe in einem Satz nahm. Der Rest wurde wieder verpackt und die Tonne diesmal fest zugedrückt. Herrchen hatte von allem nichts mitbekommen, er telefonierte immer noch.
Als unser Tim noch lebte,
sind wir an einem Abend mit etwas Verspätung zur Fütterung nach Hause gekommen. Tim mußte wohl gedacht haben, es gibt nichts mehr und hat sich selber auf die Suche nach Freßbarem gemacht. Er ist im Keller auf die Pansentonne gestoßen und hat den gesamten Deckel so lange gelocht, bis er die Tonne öffnen konnte. Sorgsam hat er seine Beute mit Lena geteilt. Sie waren beide so mit Fressen beschäftigt, daß sie uns bei unserer Hei mkehr nicht einmal an der Tür begrüßt haben. Lena und Tim lagen im Wohnzimmer auf dem Teppich. Eine Pansenstange befand sich jeweils unter ihrem Bauch als Vorrat, an einer anderen Stange nagten beide glückselig.