Unser Haus ist sehr ruhig geworden. Es fehlt uns das auffordernde Stampfen und Trampeln mit den Vorderbeinen von Lena, wenn sie unbedingt und sofort etwas haben wollte, ihr Schnaufen hinter mir, weil sie mich aus Angst, daß ich unbemerkt die Kühlschranktür öffnen könnte, nicht aus den Augen lassen wollte, ihr Drängeln, wenn die Zeit zum Spaziergang nahte, ihre Uhr im Kopf, wenn sie pünktlich um 23 Uhr schlafen gehen wollte, ihr ständiges im Wege herumliegen- oder stehen und noch so vieles mehr. Merlin ist sehr ruhig geworden. wir waren jetzt 5 Tage ohne ihn in Freiburg. In diesen Tagen wohnte er nebenan bei Emma. Wie wir gehört haben, wollte er am liebsten auf der Couch mit allen zusammen liegen und kuscheln. Nachts mußte er mit ins Bett, ihm fehlte wohl die Nähe von Lena. Bei uns reicht es ihm, vor meinem Bett zu schlafen, auf der Decke, auf der sonst Lena lag. Er hat sich angewöhnt, abends mit Emma zusammen nach nebenan zu gehen und dort zu schlafen, bis ich ihn zu uns rufe. Heute wurde er zu einem Reitturnier mitgenommen. Er war sehr brav und gehorchte gut. Anschließend hat er sich unter unseren Küchentisch gelegt und tief und fest geschlafen. Die vielen Eindrücke mußten wohl erst einmal verarbeitet werden. Morgen darf er wieder mit, hoffentlich ist das Wetter dann besser, damit er nicht wieder als Schwarzfußindianer zurückkommt. Schließlich bekommen wir morgen Besuch, da wollen wir uns doch nicht mit solch einem Dreckspatz blamieren.
Unsere Lena lebt nicht mehr. Wir haben gestern mit ihr, Emma und Merlin noch einen schönen Spaziergang gemacht. Sie hatte viel Spaß und rannte immer wieder auf dem Weg hin und her. Nachdem wir wieder am Auto angekommen waren, bekam Lena Schwierigkeiten mit der Atmung. Es hörte sich wie ein Pfeifen an. Wir sind sofort nach Hause gefahren. Dort wurde es immer schlimmer. Sie pumpte stark mit ihrem Brustkorb und bekam Panik. Auch wurde ihre Zunge blau. Wir haben unseren Tierarzt informiert und sind mit Lena in die Praxis gefahren. Wir wurden bereits auf der Straße erwartet. Lena ging es immer schlechter. 2 Tierärzte bemühten sich um sie, aber es war alles
umsonst. Ihr Herz machte nicht mehr mit. Als feststand, daß ihr nicht mehr zu helfen war, haben wir sie von ihrer Qual erlösen lassen. Wir sind absolut fassungslos, wie kann so etwas so schnell passieren. Sie war doch kurz vorher noch so munter. Wir haben sie mit nach Hause genommen und in unserem Garten begraben. Emma und Merlin haben sie beschnuppert und so von ihr Abschied genommen. Während Merlin sich kaum an Lena herantraute, kuschelte sich Emma eng an Lenas Bauch, so wie sie auch zu Lenas Lebzeiten häufig lag. Am Freitag wäre Lenas 15. Geburtstag gewesen. Wir sind unendlich traurig und vermissen sie so sehr.